Schon seit Gründung der Kolonie waren sich die Neuländer der Notwendigkeit bewusst, die Nachbarn (Personen anderer Ethnien, die in Neuland leben) in den Fortschritt und Entwicklung der Kolonie mit einzubeziehen. Durch die Wirtschaftsbedingungen (zum großen Teil Landwirtschaft) bestand anfänglich eine sehr persönliche Beziehung zwischen den Neuländern und den arbeitssuchenden Indigenen oder Lateinparaguayern. Trotzdem wurde von der Koloniesverwaltung schon bald ein Komitee für Nachbarschaftskooperation gegründet, in dem sich Personen um Zusammenarbeit und Beratung bzgl. Förderung und Durchführung von sozialen und wirtschaftlichen Projekten in den jeweiligen Nachbargemeinschaften bemühen.
Im Jahr 1989 wurde zwischen Anwohnern aus der Gegend von Pirizal (100 km vom Zentrum Neulands entfernt) und der Kolonie ein Kooperationsabkommen unterschrieben, das im Jahr 2006 zu der Gründung der Kooperative Covepirizal führte. Z.Z. zählt diese Kooperative etwa 296 aktive Mitglieder (Stand: März 2016). Die Kooperative Neuland begleitet, unterstützt und berät sie auf den Gebieten der Agrar-, Vieh- und Milchproduktion, Gesundheit, Erziehung, Landkäufe, Sicherheit, Stromeinrichtung und Wegebau.
Auch mit den Indigenen wurden von der Kolonie aus verschiedene Projekte der Zusammenarbeit gestartet. Z.B. ein Siedlungsprojekt, in dem im Jahr 2010 eine neue Siedlung unter dem Namen „El Paraíso“ gegründet wurde. Das Ziel dieses Projektes war es, 80 Familien aus der z.T. überfüllten Siedlung Cayin ô Clim ein neues Zuhause zu bieten. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der weltweiten Organisation Habitat, der Regierungsorganisation SENAVITAT und der Kolonie Neuland durchgeführt. Die Kolonie hat einen Teil der Finanzen bereitgestellt und den Umzug und die Ansiedlung aktiv begleitet.
Weiter wurde durch aktive Beratung, Begleitung und finanzielle Unterstützung ein Viehzuchtbetrieb aufgebaut, welcher der Siedlung Cayin ô Clim zugutekommt. Außerdem hat die Kolonie Berater angestellt, die vier verschiedene indigene Siedlungen in Agrarwirtschaft, Fleischproduktion, im sozialen Zusammenleben und in der Organisation und Verwaltung der Gemeinschaft beratend zur Seite stehen. Zusätzlich unterstützt Neuland die offiziellen Schulen und Bildungsinstitutionen in der Kolonie Neuland und Umgebung finanziell und moralisch. Z.Z. wird eine Berufsschule in Neuland aufgebaut, mit dem Ziel, Personen eine praktische und kostengünstige Berufsausbildung anzubieten.
Die ASCIM, ein Zusammenschluss der drei Mennonitenkolonien im Chaco, ist konkret für die Begleitung und Realisierung von Siedlungen und Projekten verantwortlich, in dem die indigenen Siedler z.B. in der Gärtnerei o.a. Produktionsmöglichkeiten unterwiesen werden. Auch die meisten indigenen Schulen fallen in den Zuständigkeitsbereich der ASCIM.
Weitere Information unter www.ascim.org